Samstag, 22. Februar 2014

Die Kunst mit der Kultur

Es ist schwierig etwas zu erklären was man nicht versteht ohne Werbung für Leute zu machen, die man nicht bewerben darf.

Für die, die sich mit der Sache auseinandersetzen dürfte es ohne Namensnennung dennoch nicht unverständlich sein wenn ich sagen "Die pissen uns ins Gesicht!".

Die langjährige, ermüdende Debatte um die Kultur, die momentan von eben diesen Pissern gewonnen scheint, ist leider immer noch nicht zu Ende. Allerdings hoffe ich langfristig auf das Beste.

Was mir just heute wieder einmal aufgestossen ist, ist die Unverschämtheit, mit der eingeschriebene Künstler es für 'gesund' halten, dass Hinterbliebene, die sie nie kennenlernen werden, noch 70 Jahre nach dem eigenen Ableben das Blödvolk der Zahlungsbefohlenen aussaugen dürfen (ohne eigene Leistung seitens der Leitungsempfänger)  auf der anderen Seite gleichzeitig verlangen, dass die zahlenden Empfänger ihrer Segnungen nicht nur ihre Nutzungsrechte nicht weiter vererben dürfen, nein, sie dürfen sie nicht einmal zu Lebzeiten weitergeben.

Manche Künstler kennen scheinbar keine Grenze der Unverschämtheit wenn es um die Kunst des eigenen Vorteils geht, wundern sich aber, wenn sich ganze Gruppen der Gesellschaft mit diesem Problem auf ihre eigene kreative Weise auseinandersetzen.

Liebe Piss-Künstler: Ich bin nicht nur so rechtstreu dass ich keine Inhalte konsumiere, deren Nutzungsrecht ich nicht erworben habe. Mein Verständnis für Eure Kunst reicht noch viel weiter:

Gelegentlich erwerbe ich ein Nutzungsrecht, dass ich nicht weitergeben darf. Davon sage ich niemandem etwas, ich empfehle das Werk auch niemandem, ich würde auf Anfrage bestreiten je davon gehört zu haben und wenn jemand meine Meinung dazu hören will streite ich ab, eine dazu zu haben.

Mir ist klar, dass die aktuellen Urheberrechtsgesetze dazu führen, dass jeder Künstler nach seinem Ableben in den Analen der Rechteverwerter auf nimmer wiedersehen verschwindet. Es gibt aktuelle Beispiele (auch hier nenne ich keine Namen um keine unerwünschte Werbung zu machen).

Mir ist auch klar, dass meine Erben sich eher nicht für meine Nutzungsrechte interessieren.

Eine Grundlage eines friedlichen und konstruktiven Zusammenlebens ist allerdings Fairness. Ihr, liebe Pisser, seid nicht fair! Ihr seid diejenigen, die die Scheiben eines Fahrzeuges einschlagen um sich den Parkschein zu borgen, der auf dem Armaturenbrett liegt. Der Schaden den Ihr macht steht in keinem Verhältnis zu dem Nutzen, den Ihr daraus generiert.

Es stimmt, Ihr müsst Euch nicht gegen die Rechteverwerter wehren, die Eure Einnahmen an Dritte verteilen, Eure Aufführungen und Werbeaktionen (z.B. YouTube) sabotieren, die Verbreitung Eurer Werke einschränken und so Eure wirtschaftlichen Grundlagen rauben.

Nein, dagegen müsst Ihr Euch nicht wehren, denn so paradox es erscheint, sie tun das in Eurem Auftrag. Diese Halsabschneider sind Eure Lakaien. Und da es Euer Wille ist, unbekannt zu bleiben, keine kostenlose Werbung zu erfahren, sowie die, die Euch ihr Geld geben würden, zu verprellen, möchte ich Euch nicht im Weg stehen.

Kunst ist nicht was Ihr definiert, Kunst ist was bleibt, nachdem Euch lange niemand mehr kennt. Der Rest ist nicht Kunst sondern Strassenraub. Wohl denen, die davon leben können!

PS: Im Unterschied zu solchen Pissern wie dem oben angedeuteten unterscheide ich zwischen Parasiten wie ebendiesem und Künstlern, die sich dafür einsetzen, ihren Konsumenten ein faires Angebot zu ermöglichen. Sicherlich werde ich meine früheren Publikationen nicht an meine zunehmend ethische Sichtweise anpassen (Aufwand/Nutzen), bei den zukünftigen allerdings werde ich mich stets bemühen, den Pissern keinen Raum zu geben.