Samstag, 5. Juli 2014

Ein Traum von Sicherheit

es gibt eine neue Kuh im Dorf. Protonmail. Diese Kuh ist so bunt, dass sie scheinbar >300kUS$ vom Eis hat lösen können. Das ist natürlich interessant für jemanden, der seit Jahren darüber nachdenkt, wie man sicher über das Internet kommunizieren kann und noch keine Lösung finden konnte.

Die Ideen der Anderen könnten einen Schritt weiter helfen, bisher ist das leider nicht eingetreten und leider stellt Protonmail keine Ausnahme dar. Ich glaube, Protonmail ist sogar gefährlich auf eine besondere Art.

PayPal hat uns die Freude gemacht, die grösstmögliche Werbeaktion für diesen Dienst zu starten, nämlich das Geld der Firma einzufrieren und so für einen Sturm zu sorgen, der das Produkt weltweit bekannt gemacht hat.


Technisch auf das Wesentliche reduziert handelt es sich bei Protonmail um eine Webapplikation, die Nachrichten, die mit einem Passwort verschlüsselt werden, zu vermitteln. Vorzugs- und vernünftiger Weise innerhalb des Dienstes. Also so eine Art Webmailservice mit symmetrischer Verschlüsselung.

Das besondere prinzipielle Risiko, dass Protonmail so extrem gefährlich macht ist, dass es die Anwender potentiell dazu verleitet, dieses Passwort an Dritte weiterzugeben. Die Art der Vermittlung verschlüsselter Nachrichten an andere Dienste lässt dies befürchten.


Der Umstand, dass diese enorme Geldmenge zusammen gekommen ist, lässt erahnen, wie erfolgreich die Illusion von Sicherheit vermittelt wurde, indem man in seiner Beschreibung einfach ein paar Schleifen durch den Wahnsinn der asymmetrischen Verschlüsselung zieht und jeden Nichtfachmann damit abhängt. Vermutlich glauben die Betreiber dieses Dienstes selbst an das was sie postulieren. Nämlich, dass eine Applikation sicher ist, wenn man ihre Komplexität nicht mehr versteht.


Fakt ist, dass die Private Keys der Anwender auf den Servern der Betreiber liegen. Darüber hinaus, nicht ausdrücklich erklärt aber von mir nicht anders interpretierbar, geschieht die gesamte Geheimnisabwicklung (verschlüsseln / entschlüsseln) im Webbrowser.

Webbrowser sind ja bekannt dafür, die sichersten Komponenten auf einem Computer zu sein. Plugins können Webbrowser nichts anhaben, von einem kompromittierten Webbrowser hat auch noch nie jemand etwas gehört. Kurz, auf Browser kann man sich verlassen, besonders eine Klientel, die überwiegend mit dem sichersten alle Webbrowser überhaupt operiert, dem IE.


Und Usertracking macht Protonmail nicht, das überlässt man Google Analytics. Bei Protonmail jedenfalls arbeitet niemand, der die Google Analyticsdaten interpretieren kann, darum glaubt man dort noch, dass man aus diesen Daten kein Usertracking gewinnen kann. Offenbar arbeitet dort auch niemand, der versteht was Google alles trackt und wie weit ein Google Analytics Token auf einer Webseite Google ermöglicht, User zu tracken. Auf die Idee zu kommen auf Geschäftsseiten Google Analytics zu verwenden ist ja schon absurd, aber die Nutzer eines "sicheren" Maildienstes der Datenkrake zum Frass vorzuwerfen ist durchaus besonders fragwürdig.

Hier haben offenbar ein paar Enthusiasten #neuland betreten und eine grosse Anzahl potentieller Anwender überzeugt, dass es genügt die Schweizer Flagge vor sich her zu tragen um sicher zu sein. In der Schweiz mag das auch in Ordnung gehen, wir sprechen hier aber nicht über das CH-Net sondern über das Internet.

In meinen Augen sind Dienste wie diese nicht einfach fehlgeleitet sondern gefährlich, denn die Anwender erliegen der Illusion sicher zu sein und werden dementsprechend auch handeln. Sie werden Dinge kommunizieren, die sie nicht über das Internet tragen würden wenn sie wüssten, dass diese Sicherheit nur ein Traum ist.

Schlimm wird es, wenn sie aus diesem Traum aufwachen.


Um die Anmutung von Sicherheit zu verstärken, sollte Protonmail wenigstens ein EV-Zertifikat für seine Webserver verwenden. ;-)

Samstag, 22. Februar 2014

Die Kunst mit der Kultur

Es ist schwierig etwas zu erklären was man nicht versteht ohne Werbung für Leute zu machen, die man nicht bewerben darf.

Für die, die sich mit der Sache auseinandersetzen dürfte es ohne Namensnennung dennoch nicht unverständlich sein wenn ich sagen "Die pissen uns ins Gesicht!".

Die langjährige, ermüdende Debatte um die Kultur, die momentan von eben diesen Pissern gewonnen scheint, ist leider immer noch nicht zu Ende. Allerdings hoffe ich langfristig auf das Beste.

Was mir just heute wieder einmal aufgestossen ist, ist die Unverschämtheit, mit der eingeschriebene Künstler es für 'gesund' halten, dass Hinterbliebene, die sie nie kennenlernen werden, noch 70 Jahre nach dem eigenen Ableben das Blödvolk der Zahlungsbefohlenen aussaugen dürfen (ohne eigene Leistung seitens der Leitungsempfänger)  auf der anderen Seite gleichzeitig verlangen, dass die zahlenden Empfänger ihrer Segnungen nicht nur ihre Nutzungsrechte nicht weiter vererben dürfen, nein, sie dürfen sie nicht einmal zu Lebzeiten weitergeben.

Manche Künstler kennen scheinbar keine Grenze der Unverschämtheit wenn es um die Kunst des eigenen Vorteils geht, wundern sich aber, wenn sich ganze Gruppen der Gesellschaft mit diesem Problem auf ihre eigene kreative Weise auseinandersetzen.

Liebe Piss-Künstler: Ich bin nicht nur so rechtstreu dass ich keine Inhalte konsumiere, deren Nutzungsrecht ich nicht erworben habe. Mein Verständnis für Eure Kunst reicht noch viel weiter:

Gelegentlich erwerbe ich ein Nutzungsrecht, dass ich nicht weitergeben darf. Davon sage ich niemandem etwas, ich empfehle das Werk auch niemandem, ich würde auf Anfrage bestreiten je davon gehört zu haben und wenn jemand meine Meinung dazu hören will streite ich ab, eine dazu zu haben.

Mir ist klar, dass die aktuellen Urheberrechtsgesetze dazu führen, dass jeder Künstler nach seinem Ableben in den Analen der Rechteverwerter auf nimmer wiedersehen verschwindet. Es gibt aktuelle Beispiele (auch hier nenne ich keine Namen um keine unerwünschte Werbung zu machen).

Mir ist auch klar, dass meine Erben sich eher nicht für meine Nutzungsrechte interessieren.

Eine Grundlage eines friedlichen und konstruktiven Zusammenlebens ist allerdings Fairness. Ihr, liebe Pisser, seid nicht fair! Ihr seid diejenigen, die die Scheiben eines Fahrzeuges einschlagen um sich den Parkschein zu borgen, der auf dem Armaturenbrett liegt. Der Schaden den Ihr macht steht in keinem Verhältnis zu dem Nutzen, den Ihr daraus generiert.

Es stimmt, Ihr müsst Euch nicht gegen die Rechteverwerter wehren, die Eure Einnahmen an Dritte verteilen, Eure Aufführungen und Werbeaktionen (z.B. YouTube) sabotieren, die Verbreitung Eurer Werke einschränken und so Eure wirtschaftlichen Grundlagen rauben.

Nein, dagegen müsst Ihr Euch nicht wehren, denn so paradox es erscheint, sie tun das in Eurem Auftrag. Diese Halsabschneider sind Eure Lakaien. Und da es Euer Wille ist, unbekannt zu bleiben, keine kostenlose Werbung zu erfahren, sowie die, die Euch ihr Geld geben würden, zu verprellen, möchte ich Euch nicht im Weg stehen.

Kunst ist nicht was Ihr definiert, Kunst ist was bleibt, nachdem Euch lange niemand mehr kennt. Der Rest ist nicht Kunst sondern Strassenraub. Wohl denen, die davon leben können!

PS: Im Unterschied zu solchen Pissern wie dem oben angedeuteten unterscheide ich zwischen Parasiten wie ebendiesem und Künstlern, die sich dafür einsetzen, ihren Konsumenten ein faires Angebot zu ermöglichen. Sicherlich werde ich meine früheren Publikationen nicht an meine zunehmend ethische Sichtweise anpassen (Aufwand/Nutzen), bei den zukünftigen allerdings werde ich mich stets bemühen, den Pissern keinen Raum zu geben.

Dienstag, 26. Februar 2013

Adobe und der Böse Wille

Es gibt Situationen, in denen man - unter Schmerzen - das sogenannte Digital-Restriction-Management (DRM) hinnehmen kann. Nämlich dann, wenn es um zeitlich befristete Leihe geht.

Eine Bibliothek wird angenehm, wenn man die Bücher nicht holen und zurück bringen muss weil die Ausliehrestriktionen automatisch gemanagt werden. Man leiht sich ein eBook und nach Ablauf der Leihfrist zerfällt es zu virtuellem Staub. Keine Mahngebühren, keine Panikattacken. Digitale Restriktion kann also durchaus Annehmlichkeit schaffen, z.B. wenn es der Preis für unbegrenzte Öffnungszeiten und kostenloses Lesevergnügen ist.

Es gibt im deutschsprachigen Kulturbetriebsgebiet eine Möglichkeit, u.a. eBooks zu "Onleihen". Dieses Onleihen setzt auf das Restriktionsmanagement von Adobe. Um die Onleihe-Bücher zu laden muss der unter Generalverdacht stehende Leser etwas auf seinem Computer installieren, das sich

"Adobe Digital Edition"

nennt. Dieses merkwürdige Produkt ist ein Restriktionsmanagement, mit dem Adobe die Rechte von Rechteverwertern schützt.

Wenn man das installieren will sieht man folgendes:


[ INFO: Was ist Code Signing? ]


Was hat das zu bedeuten?

Das bedeutet, dass es die Rechte der Anwender dieser Software mit Füssen tritt.


Da Adobe alle anderen Produkte signiert, so dass sie sich problemlos installieren lassen, sogar der jämmerliche Acrobat Reader wird stets ordnungsgemäss signiert, kann dieses Problem nur aus Bösem Willen verursacht sein.

Es gibt nur eine gültige Erklärung für dieses scheinbare Inkompetenz:

Adobe will, dass Nutzer ihrer DRM-Software ihr System so schwächen, dass Adobe später ohne Nachfrage nachinstallieren kann was sie wollen:
  • Spionagesoftware
  • Fernsteuersoftware
  • Trojaner
  • Viren
Als sei Adobe Software nicht bereits eins der Haupteinfallstore für Viren und Trojaner auf Computern, will Adobe ganz offensichtlich nach belieben über die Computer ihrer Anwender herrschen wenn sie DRM nutzen wollen, also die Totale Kontrolle erlangen. "Eine Software sie alle zu binden..."

Wieso es nur diese Erklärung geben kann?

Adobe verfügt bereits über Codesigningzertifikate. Das Signieren ihrer Software kostet Adobe NICHTS (kein Geld) NICHTS (keine Zeit) NICHTS (keinen Aufwand).

Im normalen Entwicklungsprozess erfolgt das Codesigning automatisch. Um ein unsigniertes Programm herauszugeben muss man speziell Aufwand treiben (Kosten erhöhen, Zeit investieren, Managementprozesse verkomplizieren) um das Signieren nach dem Kompilieren zu verhindern.

Also aktiv, wissentlich, absichtlich böswillig handeln.

Adobe ist also nicht nur ein Haufen inkompetenter Entwickler (wie Steve Jobs meinte) und stellt unstabile, unsicher Software her. Adobe ist auch noch böse und stellt Software her, mit der nicht nur Fremde, sondern sogar Adobe selbst die Privatsphere und Schutzinteressen seiner Anwender unterwandert.

NACHTRAG:

Es gibt doch noch eine Möglichkeit, wieso Adobe ADE nicht signiert: Sie haben es nicht entwickelt und der wahre Entwickler will sich nicht offenbaren.

Sonntag, 6. Januar 2013

Win 8 für Spielkonsolen?

In einem früheren Beitrag habe ich bereits erwähnt (und knapp beschrieben) dass Win8 nicht als Spielkonsolensystem geeignet ist. Ich kann die neuesten Untersuchungsergebnisse hier nicht komplett beschreiben aber kurz zusammenfassen.

Solange man nur mit sich selbst spielt kann auch Win8 als brauchbar für Spiele betrachtet werden. Moderne Computer sind so schnell, dass selbst Win8 unter dem Spiel kaum stört. Sobald es ins Netz geht (dabei meinen ich nicht irgendwelche Spiele auf 'Social Media' Plattformen) wird es ungemütlich.

Es ist mir leider nicht möglich, die erforderlichen Tests vollständig durchzuführen, darum ist mein Untersuchungsergebnis ggf. zu optimistisch, wenn ich feststelle, dass in einem lokalen Netz bei Verwendung von Netzwerkkabeln keine netzwerkbedingten Probleme auftreten. Sagen wir, ich habe in der Kürze der verfügbaren Zeit keine solchen feststellen können.

Sobald die Vernetzung per WLAN/WiFi erfolgt ist der Ofen aus.

Es ist nicht mehr möglich, die Leistungsfähigkeit der Hardware auszunutzen. Das vernetzte Programm geht förmlich in die Knie. Selbst das Beobachten der Mitspieler ist nicht mehr flüssig möglich, das mitspielen wird, je nach Spiel, zur Glückssache. Die Bremswirkung ist absolut, also völlig unabhängig von den Grafikeinstellungen.

Dieser Effekt lässt sich bereits in einem lokalen WLAN an einem einzigen Router erkennen, addiert sich der Faktor Internet dazu, wird das System praktisch unbrauchbar.

Das bedeutet, dass allein die Nutzung einer WLAN Verbindung Win8 so ausbremst, dass nicht einmal mehr für Freizeitspieler genügend Systemleistung übrig bleibt. (das deutet auf einen fahrlässigen Umgang mit Interrupts hin)

Hinzu kommt, dass in Win8 das gesamte WLAN-Treibersystem jederzeit zusammenbrechen kann, egal wie intensiv es genutzt wird. Manchmal ist es nach dem Aufwachen des Computers bereits kaputt, während es beim Schlafenlegen noch funktionierte. Um es wieder zur Funktion zu bekommen muss der Computer neu gestartet werden.

Man kann zwar an der Netzwerk-Charms-Bar um ein Neuverbinden ersuchen, das führt aber nur dazu, dass man das WLAN Passwort neu eingeben soll um dann mit der Meldung konfrontiert zu werden, dass eine Wiederherstellung der Verbindung nicht möglich ist. Win8 tut sogar so, als würde es dies ernsthaft versuchen.

Und zwar einer Weise als hätte Win8 das Passwort vergessen und das eingegebene sei falsch. Denn wenn es 'wüsste', dass der Netzwerkstack zusammengebrochen ist, könnte es sich die Frage nach dem Passwort ja sparen und einfach einen *fatalen Systemfehler* melden

Mitten in einem Turnier kommt in solchen Situationen Freude auf. Da hilft nur noch telefonieren: "'schuldigung, muss booten Win8, ihr wisst schon... ." Denn da die Verbindung zum Netz weg ist, bleibt ja nur noch das Telefon für die Kommunikation.

Ein Glück, dass es hier nur um Spiele geht, man stelle sich vor, das passiert, während man gerade an Dokumenten arbeitet, die auf Netzwerklaufwerken liegen. Da gibt's nur ein: Her mit dem Netzwerkkabel!

Dienstag, 20. November 2012

Windows 8 Update

Vorwort

Mein vorheriger Post hat auf G+ einige Wellen gerippelt. Dazu hier nur kurz. Meine Beschreibung ist meine Beschreibung. Was da steht habe ich erlebt und meine ironischen Vermutungen, wie dass MS die Mail-Sortier-Regeln als Teil ihres Services ohne mein zutun bei mir einträgt und Mail darum keine Funktionen hat, die man konfigurieren könnte, sind Gedankenspiele zu den Möglichkeiten, die sich aus dem System grundsätzlich ergeben.

Zum Kommentar von Mark Rimmel, der sich durch Sachlichkeit und nicht durch Hass auszeichnet, folgt meine Antwort unter dem Tagesthema.

Update

Nachdem es inzwischen schon einige tolle Updates gab, gibt es seit ein paar Tagen (?) zwei noch tollere Updates:

http://support.microsoft.com/kb/2769165
http://support.microsoft.com/kb/2770917

An diesen Updates stirbt Windows 8 vermutlich. Die Preinstallationsphase hat womöglich bereits dazu geführt, dass das Programm, dass ich hauptsächlich auf dem PC verwende, nicht mehr startet. Die Installation kann aber nicht fertig gestellt werden:
  • Es lädt die 306.2MB herunter,
  • versucht sie zu installieren,
  • verschluckt sich das erste Mal bei 8%
  • bleibt bei 15% stecken und startet das System gänzlich durch,
  • versucht nach dem Neustart bei 15% weiter zu machen,
  • bricht ab,
  • versucht die Updates wieder zu entfernen,
  • fährt dann normal hoch,
  • droht aber damit, "ein Update" zu installieren - das ist das Gleiche
Ein anderer Ablauf hat sich auch zugetragen (beim gleichen Update)
  • Es versucht zu installieren,
  • der Fortschrittsbalken bewegt sich nicht,
  • der einzige Knopf ist "Installation abbrechen",
  • nach 3h ist immer noch nichts passiert.
Da Windows 8 die Eigenheit besitzt, spontan die WIFI Konfiguration zu vergessen, so dass man booten muss um wieder ans Netz zu kommen, habe ich es in diesem Zustand gebootet. Wohlgemerkt ohne auf den o.g. Knopf zu drücken.

Obwohl auf dem Menüpunkt nur "Neu starten" stand, hat Windows 8 dennoch versucht, den steckengebliebenen Updateversuch nochmals zu starten. Nach weiteren 3h ohne Fortschritt.

Ich habe den PC dann gewaltsam ausgeschaltet und durfte verzückt erleben, dass Windows 8 entgegen der Drohung auf dem blauen Installationsbild doch noch hochfahren konnte.

Jeder Installationversuch war und ist erfolglos. Aber meistens lädt Windows 8 die 306.2MB immer und immer wieder aus dem Netz. Vermutlich weiss man bei MS nicht, was Prüfsummen sind. Oder Updatedatien werden vor dem Installieren sicherheitshalber gelöscht (das würde sogar erklären wieso das Update nicht funktioniert). Andernfalls ist nicht einzusehen, wieso Windows 8 die gleichen Dateien immer und immer wieder herunter lädt.

Neuerung

Neuerdings steht, wenn ein Reboot wegen Updates ansteht,  nicht mehr "Installieren und Ausschalten" und "Neu starten" zu Wahl, sondern spannender Weise ist es seit dem letzten funktionierenden Update genau umgedreht "Ausschalten" und "Installieren und neu starten". Was Windows 8 nicht daran hindert, auch dann einen Installationsversuch zu unternehmen wenn man auf "Ausschalten" klickt.

Ausschalten

Für die, die es noch nicht gefunden haben, denn Windows 8 ist ja im Wesentlichen ein Advanture Game geworden, hier der Spoiler:
  • Mauszeiger in die rechte obere Ecke
  • Auf einen schmalen Pfad den Mauszeiger nach unten führen
  • Dabei nicht den Pfad verlassen, der auf halbem Weg zum Ziel sogar farblich hinterlegt wird,
  • dann auf das Zahnrad klicken, Funktion: "Einstellungen"
  • Dann auf das Ein-/Aus-Schalter-Symbol klicken
  • Dann au die Menüfunktion "Ausschalten" oder "Herunterfahren" oder so klicken 
Ich LIEBE diese Herausforderungen! Kontextmenüs, bei denen man den Kontext nicht erkennen kann. Ausgezeichnet! Und Ausschalter, die man erst findet nachdem man an eine unsichtbarer Pforte geklopft hat und dann eine Funktion aufrufen muss, die mit dem Ziel gar nichts zu tun hat.

Da ist es schon fast logisch, dass man die Dualmonitor-Konfiguration unter "Bildschrimauflösung" findet. Da kann man wenigstens Sinnverwandtschaft hineininterpretieren.

Mark Rimmel

Da Sie auf dem Teppich geblieben sind, möchte ich Ihnen auch sachlich antworten und ggf. auch etwas tiefer blicken lassen.

>> - Ich frage mich welche Komponenten Sie genau meinen

Konkret versucht mein Windows 8 einen Virenscanner zu installieren, ein Fremdprodukt. Dass die EULA aufpoppt bevor der Setupdialog aufgeht ist das neue Verhalten des Windows-Installers. Wenn man das Setup selbst auslöst mag das noch akzeptabel sein. MS hat aber vergessen, dass einige ihrer Kunden (Gerätelieferanten), und vielleicht auch sie selbst (?), aufgrund bestimmter Ereignisse ein Drittprodukt installieren wollen ohne dass der User auf ein Setupprogramm geklickt hat. Dann poppt eine Eula völlig ohnen Zusammenhang zu einer Absicht auf. Das ist ganz klar ein Fehler im Vorgehen des Basisinstallers für Windows 8.

>> - Live Kacheln können direkt in der Metro Oberfläche abgeschaltet werden.

Ich weiss. Es kommt aber darauf an, dass sie nicht aus- sondern eingeschaltet werden sollten. Es kann nicht sein, dass Microsoft mit meinem Computer auf Internetseiten zugreift auf die ich nicht zugreifen will. Es kann auch nicht sein, das Microsoft meine Internetleitung benutzt und ich erst herausfinden muss, wie ich das abschalte. Sie haben mich während der Installation nicht gefragt, ob ich Livekacheln aktivieren will. Sie haben es ohne mein zutun aktiviert!

>> - Aktive Programme können entweder mit STRG+SHIFT+ESC oder einer extra App (Taskmanager) angesehen und beendet werden.

Empfinden Sie das nicht auch als "etwas merkwürdig"?

>> Da die Apps nur aktiv sind, wenn diese geöffnet sind und ansonsten inaktiv im Speicher liegen. Sollte der Arbeitsspeicher knapp werden, werden diese von Windows komplett beendet.

Arbeiten Sie gelegentlich parallel mit 20 offenen Fenstern von 6 verschiedenen Applikationen? Versuchen Sie das einmal mit Metro. Besonders wenn Windows meint, zu wissen, welche Applikation geschlossen werden kann. Das ist programmierter Irrsinn. Vollkommen unbrauchbar für den Einsatz im richtigen Leben ausser man arbeitet in einem Callcenter - da gibts nur ein Programm - oder man spielt mit seinem Computer nur Spiele, da braucht man nur ein Fenster, der Rest wird meist intuitiv im Spiel geregelt.

>> - Der Desktop ist bis auf das fehlende Startmenü komplett vorhanden und mir entzieht es jeglicher Vorstellungskraft, wie man dies "heruntergetripte Rettungsoberfläche" nennen kann. 

Auch hier fehlt mir das Verständnis. Im Startmenü waren Programme hierarchisch geordnet. Es gab sogar Programme, die haben Link ins Startmenü gelegt um sie mit bestimmten Konfigurationen zu starten. Also: Ein Programm, 10 Startsymbole. Damit wäre Metro bereits halb voll. OpenOffice bspw. belegt bereits 1/3 der Bildschirmbreite mit Metrokacheln, ausserhalb des Bildschirm natürlich, man muss erst einmal mit der Maus horizontal scrollen, nicht wie das überall anders funktioniert, sondern indem man die Maus an den Rand schiebt und dann so tut als wolle man weiter schieben.

Die Desktopoberfläche sieht aus wie ein zusammengestrichenes Grobkonzept. Rudimente der alten Ausstattung sind noch da, die Fensterdekorationen haben das Entwurfsstadium noch nicht erreicht und der Taskbar ist ein Schatten seiner selbst. Auf dem zweiten Bildschirm ist er auch da! Hat dort einen Teil des Inhaltes, den er auf dem ersten Bildschirm hat. Die Uhr fehlt (u.a.)

Das ist ein technischer Grobentwurf, keine Oberfläche!

>> Mit der Tastenkombination "Windows + X" bekommt man unten links ein paar Shortcuts zu den wichtigsten Orten die man eventuell benötigt.
Selbst auf dem normalen Desktop kann man Programme sehen, die eigentlich nur für die Metro Oberfläche geacht sind. Dazu bewegt man die Maus an den oberen Rand der App, die man auf dem Desktop mit angezeigt bekommen möchte.
Dann muss man sich aber erneut anstrengen und die linke Maustaste drücken und gedrückt halten. Nun zieht man die App auf eine Seite der Wahl (links oder rechts). Drückt man nun Windows+D, wird der Desktop sowie die Metro App angezeigt. 

Entschuldigen Sie bitte, arbeiten Sie mit Windows 8? Also im Sinne von: Benötigen Sie einen Computer um damit Dinge zu erledigen? So funktionieren Spiele, nicht Werkzeuge. Es ist sogar noch viel schlimmer:

Wenn ich per Metro ein Programm starte, schiebt sich Metro zurück um den Desktop anzuzeigen, der Desktop auf dem zweiten Bildschirm wird ignoriert. Metro ist immer nur auf EINEM Bildschirm. Das ist mehr als umständlich, dass ist hemmend.

>> Wenn man eine App beenden möchte, zieht man die App einfach an den unteren Bildschirmrand.

Wieso nicht an den oberen? Das ist doch eine ZUMUTUNG! Vollkommen unlogisch. Unten liegen die Programme in der Taskleiste. Wenn ich auf die Idee käme, ein Programm dorthin zu schieben dann um es in die Taskleiste zu den anderen Programmen zu legen. Niemals aber um es zu BEENDEN(?)!

>> - Das customizing der Metro Oberfläche ist sogar noch viel schwerer als Sie sagen.
Möchte ich eine Kachel bewegen, muss ich diese mit der gedrückten linken Maustaste verschieben. Wenn ich mehrere verschieben möchte, dann markiere ich vorher die Kacheln mit der rechten Maustaste.

Kein Problem. Das schaffe ich. Ich kann einen Maustaste ein paar Sekunden lang gedrückt halten. Aber wie bekomme ich eine vernünftige Oberfläche, in der die Objekte hierarchisch abgelegt werden? Also eine Oberfläche, mit der ich mehr als ein Programm leicht starten kann? Als ich noch mit Windows gearbeitet habe, hatte ich schätzungsweise 50 Menüpunkte im Startmenü, die sinnvoll geordnet waren und von denen auch logisch war wo sie sind, auch wenn ich sie längere Zeit nicht benutzte.

Windows 8 scheint mir ein Spielkonsolen-/Callcentersystem geworden zu sein. Denn allenfalls Spielkonsolen und Callcenter haben ausreichend niedrige Ansprüche an die Strukturierung ihrer Link-Sammlung.

Wobei: Hardcore-Spielern wird die Metrooberfläche nicht reichen. Ich kenne Leute, die haben auf ihren Computern >30 Spiele installiert. Das will ich auf Metro sehen! Das wird sicher total übersichtlich und intuitiv. Einige XBox-Anwender sollen bereits total hingerissen sein.

>> Das erstellen von "Gruppen" auf der Metro Oberfläche ist denkbar einfach. STRG+Mausrad runterscrollen oder "-" und man erhält eine verkleinerte Übersicht der Oberfläche. Wenn man nun auf einer der "Reihen", die links und rechts etwas von den anderen ab steht, mit der rechten Maustaste drückt, kann man eine Gruppe erstellen und diese auch benennen.

Leider muss ich Ihnen auch hier widersprechen. Das ist nicht einfach und es ist nicht sinnvoll. Denn was man damit aufbaut ist ein Labyrinth für Spieler, keine Arbeitsfläche, kein brauchbares Werkzeug und die Methode ist nicht intuitiv.

DOS ist nicht weniger intuitiv als diese Aneinanderreihung von Tastenkürzeln und funktionellen Eingabegerätskombinationen. Im Gegenteil. DOS hat einem die Maus vom Leib gehalten. STRG-Mausrad hätte es mit DOS nicht gegeben. Und wenn man ein Programm starten wollte, musste man nur dessen Namen eingeben und die Eingabetaste drücken, DOS wusste wo das Programm ist. Man musste sich nirgendwo hindurchblättern und -schieben. Erst die Programme haben DOS kompliziert gemacht. Das hat MS mit Windows 8 nun auf Systemebene geschafft.

Windows 8 ist nicht nur nicht angenehm, nicht nur nicht intuitiv, es ist auch zeitraubend es überhaupt zu bedienen. Der alberne, mit der Zeit nervige Wechsel zwischen Metro und Rest-Desktop kann nicht weiter als zu Abneigung führen.

Und angesichts eine kaputten Update-Zustandes ist es im Moment auch völlig unbrauchbar. Jedenfalls auf meinem System.

"Völlig unbrauchbar" ist, wenn ich das Programm, dass ich hauptsächlich zu nutzen beabsichtige, nicht mehr starten kann. Und das ist nun der Fall.

Zu Ihrem zweiten Kommentar

>> - Ich habe keine Ahnung, was Sie installiert haben, 

Wurde oben inzwischen beantwortet.

>> - Die Metro Oberfläche ist nur so kompliziert, wie sich der Benutzer diese einrichtet. Die verwendeten Icons sind zum größten Teil selbsterklärend, weswegen bei manchen Metro Apps auch kein Name steht. 
Sie verteufeln gerade ein wirklich gutes Betriebsystem auf das schlechteste, was ihnen untergekommen ist. Es mag ja sein, dass Sie am Anfang ein wenig mit der neuen Oberfläche überfordert waren, aber das ist bei einer solchen Änderung normal!

Die Metrooberfläche ist, auf Basis meiner obigen Erklärung, in meinen Augen ausschliesslich störend und ein Arbeitshindernis. Sie bringt jemandem, der mit seinem Computer arbeiten muss lediglich die Freude horizontal gleitenden Flächen beim Gleiten zuzusehen.

Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt, ich habe keinerlei Problem mit Windows 8 fertig zu werden. Ich kann auch mit DOS arbeiten, mit Linux, mit Mac in alle möglichen Versionen. Was ich moniere ist das Fehlen von Konsistenz, Inuitivität, Struktur, Effizienz, Eleganz, Funktionalität. Es ist nicht einmal SCHÖN!

Die Metro ist bereits VOLL wenn sie ankommt. Der Anwender muss erst Platz schaffen um damit zu arbeiten. Er kommt in die Wohnung eines Messis und der Vermieter sagt: Wenn Sie den Dreck 'rausräumen ist die Wohnung wirklich toll. Und sie ist es danach immer noch nicht.

>> Mit Windows 8 kann ich viel schneller Arbeiten als noch mit Windows 7. Das liegt daran, dass viele Programme, auch Apps genannt, eine einheitliche Oberfläche haben und die Bedienung dieser fast immer identisch ist.

Ich arbeite in der Regel mit 3 bis 6 Fenstern nebeneinander (das heisst, ich kann deren Inhalt gleichzeitig sehen). Metro kann ja schon 2. Ein guter Anfang! ;-)

>> - Die Information dass Windows bald neu startet, damit die Updates installiert werden können, kann man einfach umgehen.
Dazu gibt man unter der Metro Oberfläche einfach "Windows Update" ein und drückt "ENTER". Dann startet die gewohnte Oberfläche von Windows Update und dort kann man auch einstellen, dass die Updates nicht sofort installiert werden. Beim nächsten herunterfahren und einschalten des PCs werden die Updates installiert.

Wenn die Meldung erschient, dass Windows jetzt gleich booten wird, ist es zu spät. Bis Windows 7 konnte man noch sagen: "In 4h" Windows 8 setzt den Anwender vor das sinkende Schiff. Keine Notbremse mehr. 

Beim herunterfahren ungebeten Updates zu installieren ist aus bereits beschriebenen Gründen ein Angriff nicht nur auf Handelsreisende. Wie oft sehe ich Leute am Flugplatz mit halb aufgeklappten Notebooks, die versuchen auch noch ihr Gepäck mitzuschleifen. Vermutlich Opfer von Windows Updates in der Hoffnung, dass die Batterie hält bis das Update fertig oder deinstalliert ist. Oder dass sie es bis zur nächsten Steckdose schaffen.

>> Ich weiß auch nicht, was für einen PC / Laptop Sie besitzen, dass Updates länger als 10 Minuten dauern. Selbst auf einem meiner Testsysteme mit einer langsamen Festplatte, 1GB Ram und einem uralten Intel Celeron funktionierte alles sehr schnell und ohne Probleme.

Ein total heisses Notebook! Der Updatefall ist oben beschrieben. Da spielen Taktraten und RAM keine Rolle mehr.

>> Spiele:
Ich spiele zwischenzeitlich über Steam, einem Anbieter von Spielen verschiedener Publisher, bis zu 80 verschiedene Spiele. Keines davon hat auch nur irgendwelche Probleme im Umgang mit Windows 8 gezeigt. Wohl bemerkt sind dort auch Spiele aus Windows XP Zeiten dabei.

Das kann ich bestätigen. Es kann aber auch daran liegen, dass der Hersteller der einen Grafikkarte weiss was er macht und dass nicht eimal Win8 etwas zwischen Hardware und Spiel schiebt. Nichts tun würde also für MS bereits reichen. Bei 3D-Vollbild-Spielen ist von Windows nichts mehr übrig, nicht eimal Metro, ausser als Witz.

>> Email-App:
Die Apps im allgemeinen unter Windows 8 sind auf Touchscreens ausgelegt, warum es auch nur recht große Bedienflächen gibt. Anhänge jeglicher Art konnte ich bis heute ohne weitere Probleme öffnen und bearbeiten. Das kommt natürlich auch auf das verwendete Programm zum öffnen der Anhänge an.
Ich gebe ihnen recht, dass es keine Filterfunktion innerhalb der Email App von Windows 8 gibt. Da ich aber ausschließlich Google Dienste nutze, verwende ich die Filter von GoogleMail.

Hier wäre von MS mehr zu erwarten gewesen. Vermutlich ist das ein Trick um Outlook zu verkaufen. Unter DOS konnte ich besser mit Mails arbeiten als es die Metro-Applikation hergibt. Nicht jeder nutzt Google und nicht jeder will - Gründe gibt's viele - in Google die Regeln definieren.

>> Ich möchte sie bitten, mir einen Beweis zu erbringen, dass Emails an Microsoft gesendet werden, damit diese auf "Sicherheit" überprüft werden können. Dies ist in Deutschland illegal, da es gegen das Fernmeldegesetz verstößt.

Gegen welche Gesetze Windows 8 verstösst wird sich noch zeigen. Ich habe auch nicht behauptet, dass MS das tut, ich habe nur behauptet dass sie es können. Sie haben ein GMail Konto für Ihre Emails, wenn sie darauf mit einem Webbrowser zugreifen greifen Sie auf eine URL zu. Mit der Funktion "Sicheres Surfen" (ich komme in einem späteren Post voraussichtlich noch darauf zurück) behält sich MS vor, sich URLs zuzusenden (dem haben Sie zugestimmt, sonst wüssten Sie es) und auch die dahinter legenden Inhalte abzurufen. Daraus leitet sich ab, dass MS Ihre Mails und besonders die Mailanhänge (das könnten nämlich böse Programme sein) aus Sicherheitsgründen abholen KANN während Sie sie mit einem Webbrowser pflegen. Das sie es machen habe ich nicht behauptet. Ich habe nur mit dem Umstand spekuliert, dass sie es beim Normalanwender können weil der Normalanwender die Bildschirmausschriften nicht liest und allem zustimmt Hauptsache es geht weiter.

Wie gesagt, wenn Sie diese Regeln gelesen hätten, wüssten Sie, dass Sie dem zugestimmt haben.

>> 1. Ihnen ist anscheinend nicht bewusst, dass ihr toller PC von einer der besten Software-Firewalls abgesichert wird, die es gibt, der Windows Firewall!

Entschuldigung, das ist der Witz des Jahres. Welche Softwarefirewalls kennen Sie denn?

>> 2. Ab Windows Vista (dort Optional, Windows 7 ab SP2) ist standartmäßig der Windows Defender (so hieß er noch damals) intigriert. Eine KOSTENLOSE Anti-Malware Software, die auch noch ziemlich gut ist.

Ich muss Sie nochmals um Entschuldigung ersuchen. Hier fehlen Ihnen offenbar die technischen Hintergründe. Das ist allerdings ein Thema, dass Bücher füllt. Vertrauen Sie mir, Sie befinden sich hier in einer Traumwelt in der Ursache und Wirkung vertauscht sind.

>> Ich habe keine Ahnung, wie Sie solch schlechte Erfahrungen sammeln konnten, oder ob es einfach nur pure Verzweiflung ist, weil Sie anscheinend nicht mit dem System klar kommen oder ihr PC / Laptop zu alt ist. Das hätte Ihnen aber dann eher klar sein sollen, denn Sie hätten sich vorher informieren müssen.

Das muss ein Missverständnis sein. Ich bin nicht verzweifelt. Ich habe einfach meine Erlebnisse geschildert und Schlüsse gezogen. Der Notebook ist brandneu und angeblich 'für Win8' gebaut. Nur Win8 ist nicht für diesen Notebook gebaut. Auch nicht für Menschen. (mit Menschen meine ich Anwender ohne spezielles Interesse an Windows als solchem)

>> Die Integration von Sozialen Netzwerken und anderen Diensten wie etwa Google Mail, Google Kalender, Google Kontakte, Facebook ist beinahe Perfekt.

Wenn Sie sich darüber freuen haben sie die Implikationen nicht verstanden, dann sind Sie ein Normalanwender ohne eine Idee von Systemsicherheit, Privatsphere, Systemintegration und erst recht ohne eine Vorstellung davon, was MS aus Fahrlässigkeit anrichtet.

Microsoft hat mir einen Hotmailaccount angelegt (ohne mich zu fragen). Mein Login Name ist meine Emailadresse von einem anderen Provider und mein Passwort ist höchstwahrscheinlich das Passwort, dass ich ebendort verwende.

Das ist EXAKT das Gegenteil der einfachsten Passwortregeln, sogar das Gegenteil der einfachsten Regeln über die Einrichtung von Nutzerzugängen.

Es geht mir nicht darum wie man das abschalten kann! Es geht mir darum, dass ein fachkundiger Entwickler solch eine Funktion NIEMALS aber in GAR KEINEM FALL implementieren würde. Niemals! Nie! Bei eine Firma, die den Schatten einer Ahnung von Sicherheit hat, würde es eine solche Funktion nicht geben! Es ist völlig gleichgültig ob man sie abschalten kann. Man DARF sie nicht implementieren! Darum geht es mir.

Das ist 100%ig Inkompetenz in jeder Frage der Systemsicherheit. Wenn man solchen Leuten sein Adressbuch anvertraut und anschliessend das gesamte System mit Social Networks verknüpft ist man selbst schuld. Tiefer will ich aus Anstand hier nicht gehen.

Samstag, 10. November 2012

MS Windows 8

... noch nicht einmal geeignet als Spielkonsolenbetriebssystem, zum Arbeiten nicht zu empfehlen.

[Nachtrag: Was hier beschrieben wird ist ein reales Erlebnis, kein Hören-Sagen!]

Installation

  1. Bei der Installation werden persönliche Informationen verlangt, die ich nicht einmal meiner Familie verraten würde, ohne dass das objektiv notwendig wäre.
  2. Es gibt keine Erläuterung was mit diesen Informationen gemacht wird
  3. Nach einigen Recherchen stellt sich heraus, dass das Betriebssystem in der Standardinstallation den grossen Lauschangriff fährt. Es sendet u.a. beliebige Dateien an Mircosoft zur Sicherheitsüberprüfung. Und ALLE Webadressen und ALLE zu ladenden Webobjekte. Bilder oder Filme oder Texte werden mindestens willkürlich (angeblich sämtlich) von Microsoft kontrolliert bevor sie an den eigenen (nicht mehr privaten) PC ausgeliefert werden.
  4. Während des Installationsprozesses entsteht ein Hotmailkonto. Man erfährt zwar weder Login-Name noch Passwort, aber man soll seine Email von anderen Mailkonten nach Hotmail holen lassen damit Microsoft - zum Schutz der Kunden - alles auf Sicherheit prüfen kann. Und natürlich um endlich abhängig zu werden.
  5. Es werden Komponenten installiert ohne Wahlmöglichkeit und ohne zu erklären was und wozu sie gut sind aber man soll EULAs akzeptieren während man nicht eimal weiss wofür.
  6. Innerhalb der offiziellen Oberfläche, die mit den Kacheln, kann man nicht erkennen, ob und welche Programme laufen, dafür werden laufend ungefragt irgendwelche Daten aus dem Internet geholt und auf den verschiedenen Kacheln angezeigt. Es gibt keinen einfachen Weg das generell zu unterbinden und es wird während der Installation nie gefragt, ob man derartiges überhaupt erlauben will.
  7. Innerhalb der ekligen, heruntergestripten "Rettungsoberfläche", auf der man noch einigermassen klar kommt (obwohl das Start-Menü fehlt) und die für manche akuten Probleme die letzte Rettung ist (z.B. zweiten Bildschirm aktivieren und verwalten), kann man nur Programme laufen sehen die nicht für das aktuelle Betriebssystem programmiert wurden.
  8. Nach der Installation ist der Startbildschirm voll mit "dazu fällt mir nichts ein". Wenn man etwas nützliches sehen will, muss man die Kacheln selbst zusammenstellen, dazu muss man zunächst herausfinden wie das überhaupt funktioniert. Das läuft leider entgegengesetzt zur Erwartungshaltung, wenn man überhaupt eine entwickeln kann - dazu braucht man schon ein Menge Fantasie.
  9. Einen zweiten Monitor zu aktivieren erfordert Kenntnisse die so tief gehen, dass es weh tut. Automatisch erkannt wird er zwar, aber nicht aktiviert. Sollte man die Reife entwickelt haben, das zuständige Systemwerkzeug zu finden und als solches zu erkennen, findet man es so schwachsinnig programmiert, das man sich wundern muss, dass man damit am Ende dennoch zum Ziel kommen kann.
  10. Nach der Aktivierung des zweiten Bildschirms wird dieser mit der Auflösung des ersten betrieben, obwohl das System bereits korrekt erkannt hat, welche Auflösung möglich wäre.

Anwendung

Die Bedienung der Kacheloberfläche ist so unlogisch, dass MS erkannt hat, dass es nicht weiter geht, wenn man nicht wenigstens einen erklärenden Text und ein Video anzeigt. Ohne wäre der Anwender sofort verloren weil auf der Oberfläche, die voll ist, nichts hilfreiches erscheint, auf das man klicken könnte um einen Anfang zu finden. Das macht es zu einer Art Advanture Game.

Die Verwaltung der Kacheln ist ein grenzwertiges Erlebnis. Nach der Installation von OpenOffice gab es keine Kacheln. Die sind nach einem Neustart des Computers erschienen.

Spontan und ungebeten fragen unbekannte Programme nach Lizenzakzeptanz: Es ist nicht erkennbar wieso und auch nicht um welche Programme es sich handelt. Viren und Trojanern öffnen sich beim Herausbilden derartiger Bedienschemen Tür und Tor. Die kommen demnächst mit EULA und Setupprogramm.

Nicht geeignet zum Arbeiten

Mitten im Arbeiten erschient ein Balken über dem Bildschirm, dass der Computer in 14min neu starten wird. Man hat die Wahl diesen Vorgang sofort zu starten oder eben nach Ablauf der angegebenen Zeit machen zu lassen. Nicht aber "JETZT NICHT!" Das Installieren dauert dann u.U. 1h oder mehr mit den Hinweis "PC bitte nicht ausschalten".

Sollte man einen Termin/Zugfahrt/Flug gehabt haben, hatte man eben Pech, wenn man versucht hat, schnell noch etwas in den Präsentationsfolien nachzubessern und den Notebook dann einzupacken. Morgen fliegt ja wieder ein Flugzeug.

Nicht geeignet zum Spielen

Die Meldung, dass der Computer unerbittlich starten wird, erscheint auch während ein Programm, z.B. ein Spiel, gestartet wird. Man könnte dann mitten im Programmstart schnell noch auch "Jetzt" klicken, wenn man sicher gehen will, dass das momentan startende Programm zu Staub zerfällt.

Oder man klickt auf "Warten", beendet das soeben gestartete Programm sofort wieder und versucht dann den Computer neu zu starten. Nach emsiger Suche findet man hinter versteckten, verschachtelten Menüs eine Auswahl. U.a. "Updates installieren und ausschalten" und "Neu starten". Das was man eigentlich wollte und was mit 14 min Geduld angeblich passieren würde "Updates installieren und neu starten" steht nicht im Angebot.

Windows-Updates

Windows 8 weiss nie, wie lange etwas noch dauern könnte. Man kann also 1h davor sitzen und warten bis es endlich fertig ist um mit dem nächsten Zug zur Arbeit zu fahren. Man kann aber nicht vorher ein Taxi bestellen weil die letzen 5% der Installation 50% der Zeit beanspruchen können. Man weiss nicht, wann die Reise/Arbeitsweg beginnen kann.

Oder man nimmt sich den Vormittag frei und liest derweil ein gutes Buch.

Mail-App

Sollte man die Nerven haben in den Trojaner Windows 8 seinen Email-Account einzugeben, trifft man auf ein Erlebnis eine neuen Art.
  • Bedienelemente und optische Trennung zwischen Ordnern, Mailliste und Mailanzeige fehlen.
  • Es ist nicht möglich Emails wie ein Dokument zu öffnen, es gibt nur eine Vorschaufunktion.
  • Man kann nicht mehr mehrere Emails gleichzeitig öffnen um ggf. Texte zusammen zu kopieren
  • Wie Mailfilter definiert werden ist unklar, das macht vermutlich Microsoft, nachdem sie sich ohnehin alle Webinhalte zuschicken um sie auf Sicherheit zu kontrollieren

Sicherheit

Microsoft hat scheinbar aufgegeben zu versuchen ein sicheres Betriebssystem zu programmieren. Das wäre auch langweilig da alle andern das ja schon seit Jahren tun. Das wäre kein Alleinstellungsmerkmal. Statt dessen wird den Kunden (zurecht) soviel Angst vor Viren und Trojanern gemacht, dass
  1. Kaum jemandem auffallen dürfte, dass Windows selbst das grösste Trojaner aller Zeiten ist
  2. Die Kunden vermutlich bereitwillig alle ihre Daten nach Redmond schicken lassen um in dem Traum zu leben, ihr löchriges Betriebssystem gesichert zu haben.

Zusammenfassung

  • Windows 8 gehört aus Gründen der nationalen Sicherheit weltweit verboten. Nicht einmal die Regierung der USA kann mit der totalen Kontrolle der Anwender und ihrer Daten durch eine einzelne Firma einverstanden sein.
  • Betriebe, die effizient arbeiten wollen, dürfen es nicht benutzen. Oder sie sollten in ihre Arbeitsverträge die Klausel aufnehmen, dass die Zeit, die Windows 8 für die ständigen Updates braucht, wenigstens nicht bezahlt wird. Das würde allerdings erfordern eine Alternative anzubieten, die gibt's ja inzwischen zur Genüge.
  • Für Angestellte, die mit Notebooks geschäftlich unterwegs sind, ist Windows 8 Tabu
  • Spieler, die an Onlineturnieren teilnehmen, haben schlechte Karten beim Einhalten von Terminen wenn sie Windows 8 benutzen. Also auch hier: No-Go.
Bleibt übrig: Eine leere Menge an Anwendungsmöglichkeiten.

Sonntag, 9. September 2012

Maker

Die "Macher", die gemein hin als Maker betitelt werden, sind Leute, die etwas machen. Im Gegensatz zu Leuten, die etwas konsumieren. Natürlich sind Macher auch Konsumenten. Aber was machen Macher überhaupt?

Aus Sicht der Presse machen Macher überwiegend 3D-Polymer-Dinger. Das ist so, weil das die pressewirksamste Form des Machens ist. In Wirklichkeit liegt der Reiz des Machens darin, es zu machen, weniger darin, etwas damit zu machen.

Mit einem selbst gebauten 3D-Drucker etwas zu drucken macht der Macher zumeist nur um zu demonstrieren, dass der Drucker wirklich drucken kann. Er selbst ist meist nur an der Perfektion des gemachten interessiert, nur selten daran, es selbst anzuwenden.

Obgleich die Mikroelektronik schon lange fit für die Macher ist, hat sich die Kultur des Machens erst vor relativ kurzer Zeit etabliert. Just in der Zeit als 'alte Hasen' wie ich begannen, sich Sorgen über die Zukunft des Abendlandes zu machen:

  1. Das Technologische KnowHow wird in der Regel in Billiglohnländer exportiert (hier hat die Währungspolitik der USA ihre guten Seiten für die USA, indem die USA inzwischen zu dem Billiglohnländern zählt und somit wieder technologisches KnowHow anzieht.)
  2. Die westlichen Bildungssysteme haben es nie geschafft, sich den wirtschaftlichen Erfordernissen entsprechend zu entwickeln. Die Bildungssysteme des Abendlandes waren nie so bildungsfern wie heute.
Da westlichen Managern (z.B. Apple) immer noch nicht klar ist, das sie mit der Fertigung im Ausland das Ausland technologisch fördern (siehe Samsung) und sich selbst das Wasser abgraben, hat auch die westliche Industrie verschlafen, die richtigen Zeichen zu setzen.

Dennoch - oder vielleicht deswegen - hat sich die Macherbewegung gebildet. Junge Leute (auch ältere), die sich selbst all das beibringen was die Schule versäumt hat mit einem anachronistischen Ziel:

Selbst etwas zu schaffen!

Offenbar ist dies eine Abwehrreaktion gegen das geschlossene Konzept der industriellen Entwicklung und Fertigung, mit dem immer komplexere Produkte immer mehr machen was immer weniger Kunden verstehen.

Die Computerrevolution hat ihre Kinder begraben. Aus diesem Grab steigen nun die neuen Technologiekinder empor. Und das ist gut so!

Nachdem sich die Industrie selbst zum Konsumenten degradiert hat und sich nur noch auf die billigsten Fertigungsstandorte konzentriert, bilden sie die neuen Protagonisten selbst weiter. Trotz Schule, trotz Studium, trotz Konsumzwang.

Sie bringen sich bei selbst Ideen zu entwickeln und diese selbst umzusetzen. Eine Kunst, die einst die westlichen Nationen aus der Asche des Mittelalters hat treten lassen.

Was jetzt noch fehlt ist die Korrektur oder die Abschaffung des Patentrechts um zu verhindern, dass die Besten der Macher zu Opfern von Patenttrollen werden.

Als William G. der 3. Apples gestohlene Idee von der grafischen Oberfläche stahl, gab es nichts, was ihn davon abhielt damit reich zu werden. Heute würden ihm Patentanwälte seine Garage konfiszieren ... (nicht die, von dem, der die Idee ursprünglich hatte!)